Lipödem absaugen
Wasserstrahl-Technik

Therapie bei Lipödem
Nicht alle Lipödem-Patientinnen (fast ausschließlich Frauen sind betroffen) erkennen die unproportionale Fettverteilung als Lipödem. Die Fettverteilung nach Art und Muster eines Lipödems wird oft erst bei gleichzeitiger Adipositas krankhaft. Häufig nehmen die Beine allen Diäten zum Trotz nicht in dem erwarteten Maße ab. Der wachsende Fettmantel lässt die Beine säulenartig aussehen und macht sie schwer. Sport kann vorübergehend sogar zu vermehrter Wassereinlagerung führen.
Bewegung und Kalorienkontrolle sind bei Lipödem-Veranlagung besonders wichtig! Mit weiterem Fortschritt des Lipödems treten zunehmende Schwellungen, die mit Druck-, Berührungs- oder Ruheschmerzen vergesellschaftet sein können, auf. Nicht-chirurgische Therapien bestehen aus Entstauung und Kompression. Lipödem-Gewebe oder unproportionales Fettgewebe kann konservativ nicht entfernt werden. Die Volumenreduzierung nach Lymphdrainage kann sogar der Patientin das Falsche, nämlich eine Befundverbesserung, vermitteln. Die chirurgische Therapie beim Lipödem ist die Liposuktion - die Fettabsaugung. Die Entfernung von Lipödem-Fettgewebe ist eine sehr effektive Therapie, welche Symptome lindert und gleichzeitig die Ästhetik verbessert. Das Absaugen des Lipödems unterscheidet sich grundsätzlich von konservativen, also nicht-chirurgischen, Behandlungsansätzen. Hier sehen Sie ein Video zur Technik der Lipödem-Absaugung.
Technik: | WAL |
Eingriffsdauer: | 120 Min. |
Klinikaufenthalt: | ambulant |
Anästhesie: | lokal oder Narkose |
Nachsorge: | Lymphdrainage |
Arbeitsfähig: | ab 2. Tag |
Sport: | ab 8. Tag |
Kosten: | ca. 3.500€* |
Kliniken: | Berlin, Düsseldorf, Zürich-Konstanz |
*Preise individuell nach GOÄ, siehe Kosten-Seite |
Typische chirurgische Lipödem-Entfernung
Das übermäßige Fett bei Lipödem lässt sich in der Regel sehr gut absaugen. Die Fettabsaugung des Lipödems wird unter ambulanten Bedingungen in mehreren Schritten, d.h. zwei oder drei Operationen, durchgeführt. Die Absaugung wird unter möglichster Schonung der Lymphbahnen, also nicht nur entlang der Extremitätenachsen, sondern auch behutsam und ohne vibrierende Motorkanüle, durchgeführt. Der Eingriff dauert ca. zwei Stunden. Unter nicht-stationären Bedingungen werden ein bis vier Liter Fett abgesaugt.
Nach jeweils einer Liposuktion ist die Patientin zwar nicht voll belastbar, aber in aller Regel ab dem zweiten Tag arbeitsfähig. Der Abstand zwischen den Eingriffen kann wenige Monate betragen.
Op mit oder ohne Narkose möglich
Bei der Lipödem-Absaugung kann anstelle einer Vollnarkose eine örtliche Betäubung eingesetzt werden. Bei sehr empfindlichen Patienten kann ein anästhesistisch kontrollierter Dämmerschlaf angewandt werden.
Fetttransfer möglich
Unsere Erfahrungen zeigen, dass sich auch Lipödem-Fettgewebe gut für einen Lipotransfer eignet. Ein Lipotransfer, z.B. zur Brustauffüllung, kann in gleicher Sitzung durchgeführt werden.
Nach der Liposuktion
Muskelkaterartige Schmerzen und Berührungsempfindlichkeit der Wundregion sind an mehreren Tagen nach der Fettabsaugung normal. Eine manuelle Lymphdrainage soll am Tag nach dem Absaugen des Lipödems begonnen und einen Tag über den anderen durchgeführt werden. Ein tagelanges Auslaufen von Tumeszenzlösung ist bei Anwendung der Wasserstrahl-Technik nicht üblich. Die Kompressionswäsche soll für drei bis sechs Wochen, je nach Schwellneigung, nach der Absaugung getragen werden.
Nach einer Fettabsaugung sollte es nicht zu einer Zunahme des Körpergewichts kommen. Insbesondere bei begleitender Adipositas muss eine konseqent angepasste Lebensführung in Angriff genommen oder auch beibehalten werden.
Manuelle Lymphdrainagen
Die Manuelle Lymphdrainage, die auch zur Entstauung von Lipödem-Gewebe angewandt werden soll, wurde von dem Dänen Dr. Emil Vodder entwickelt. Das Ziel der Lymph-Massage ist es das Lymphsystem zu entleeren, damit es effizient weitere Lymphe aus der Peripherie in das venöse System abtransportieren kann. Die Manuelle Lymphdrainage beginnt mit einer Aktivierung der Halslymphknoten. Dann werden in leichten kreisenden Bewegungen die oberflächlichen Lymphbahnen entleert. Dabei wird rumpfnah begonnen und dann aus der Körperperipherie, den Extremitäten nachgefördert. Die Dauer der manuellen Lymphdrainage sollte mindestens 30, besser 45 Minuten betragen. Diese Therapie bietet eine schnelle Heilung und ein besseres Zusammenziehen der Haut nach dem Absaugen des Lipödems durch Unterstützung des Wundwasser-Abtransports. Die Kosten für die Lymphdrainage können per Verordnung durch Hausarzt oder Facharzt von den Krankenkassen übernommen werden, da diese Teil der konservativen Therapie sind.
Kosten der Lipödem-Fettabsaugung
Lipocenter berechnet eine Fettabsaugung bei Lipödem in Düsseldorf und Berlin analog der Absaugung zweier beidseitiger Regionen, d.h. ca. 3.500 Euro zzgl. Kompressionswäsche und manueller Lymphdrainagen. Diese Kosten können häufig als Gesundheitskosten steuerlich abgesetzt werden. Eine Kostenübernahme durch die Krankenkassen kann nicht grundsätzlich in Aussicht gestellt werden. Im Falle einer positiven Einzelfallentscheidung durch die Krankenkasse würde die Liposuktion nur in einem Krankenhaus der öffentlichen Versorgung übernommen werden. Bei dieser Vorgabe spielt die Spezialisierung der Ärzte ebenso wenig eine Rolle wie die tatsächlichen Kosten.
Lipödem, Lymphödem oder Lipo-Lymphödem?
Das Lymphödem und das Lipödem unterscheiden sich grundsätzlich. Sie haben neben unterschiedlichen Therapien auch durchaus gemeinsame konservative und chirurgische Behandlungskonzepte. Ein chronisches Lipödem kann sich zu einem Lymphödem entwickeln. Ein fortgeschrittenes Lymphödem kann eventuell ebenfalls durch eine Liposuktion behandelt werden. Eine gefäßchirurgische Diagnostik muss vor der konservativen Therapie, welche dem Lipödem absaugen vorangeht, erfolgen.